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In der Digiskopie arbeiten wir mit fester Blende, welche durch das Spektiv/Okular-System vorgegeben ist – der Schärfentiefenbereich ist also vorgegeben. Das Abblenden der Kompaktkamera dient uns allein dazu Kameraschwächen zu mildern.
Da eine vollständige Schärfe von der Schnabelspitze bis zum motivwichtigen Auge selten möglich ist, sollte der Schärfenbereich sehr bewusst gewählt werden. Technisch am einfachsten ist dies dadurch zu bewerkstelligen, dass wir den Schärfepunkt der Kamera vorjustieren. Im Vorteil sind alle jene, die an ihrer Kamera den Autofokus abstellen können, um den Schärfepunkt manuell zu bestimmen.
Wer glücklicher Besitzer von photoshop CS4 ist, der kann auch eine Serienaufnahme ein und desselben Motivs in unterschiedlichen Schärfeebenen machen und diese in CS4 zusammenführen. Dies dürfte in der natürlichen Situation – außer bei Pflanzen – jedoch kaum möglich sein.
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Fehlende Bildtiefe lässt unsere Digiskopien als „flach“ erscheinen. Unser Motiv sollte daher entweder VOR einem ruhigen Hintergrund abgebildet sein. Alternativ lassen sich unscharfe Bereiche im Motivvordergrund nutzen, um unser Auge zu einem Schärfepunkt – im Idealfall außerhalb der Mitte wandern zu lassen. Eine alternative Möglichkeit die Motiv- bzw. Bildwirkung deutlich zu erhöhen, ist die Licht- und Blickführung durch Einbezug von Schatten. Schatten wirken für uns Menschen als Tiefe suggerierend. Auch bei der Digiskopie helfen Schatten dem menschlichen Wahrnehmungsapparat die räumliche Dimension zu "erkennen".
In der Digiskopie gilt, was in der Fotografie selbstverständlich ist: Die gezielte Blickführung über Kontrast- und Schärfenunterschiede, über die Aufmerksamkeit führende Motivteile sowie die gezielte Komposition aus Vorder- und Hintergrund. Dass dies mit den gegenwärtigen Mitteln der Digiskopie deutlich schwerer als in der konventionellen Fotografie ist, macht die Digiskopie nicht schlechter, lediglich anspruchsvoller.
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